Neuheuten 2021.04 - Straßenbahnwagen bei der Salzburger Lokalbahn
Neuauflage der lange vergriffenen Oldtimer-Trams!
Die spannende Geschichte der „roten Stadtbahner“ ermöglicht auch dem Modelleisenbahner den vorbildgerechten Einsatz einer „Straßenbahn“ auf einer Eisenbahnstrecke – wie er in Salzburg zwischen 1942 und 1954 zu beobachten war!
© Halling Modelle
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Als 1940 die Salzburger Straßenbahn - auch „Stadtbahn“ oder „Gelbe Elektrische“ , genannt – eingestellt wurde, erwarb die Salzburger Lokalbahn (damals SE&TG) von der Stadt Salzburg u.a. die beiden erst 14 Jahre alten Motorwagen 10 und 11 (Grazer WF/1926), sowie den auch als Schleifwagen nutzbaren Motorwagen 5 (MAN/1908).
Die beiden Motorwagen 10 und 11 wurden nach den Forderungen der Eisenbahnbehörde für den Eisenbahnbetrieb adaptiert, erhielten zwei zusätzliche Spitzenlichter, breitere Bandagen und einen Scherenstromabnehmer, sowie die obligate rubinrot-weiße Lackierung. Der fortschreitende Krieg führte auch zu einer erhöhten Nachfrage, und so wurden die nunmehr als MC 21 und 22 bezeichneten Triebwagen ab März 1942 überwiegend zur Verstärkung im Stadtgebiet zwischen Bazar und Kleingmain eingesetzt. Dabei fuhren sie solo, aber auch als Pärchen. Der Schleifwagen 5 wurde als MC 23 bezeichnet, behielt aber seine gelbe Farbgebung und den Lyrabügel, lediglich die städtischen Anschriften wurden entfernt. 1943 konnte die Salzburger Lokalbahn einen Triebwagen der Baureihe ET 184 von der Deutschen Reichsbahn erwerben, dieser verdrängte die beiden „Straßenbahnwagen“ bereits 1943 wieder aus dem angestammten Einsatzbereich. Von nun an dienten die Triebwagen MC 21 und 22 als Betriebsreserve, so sind z.B. Einsätze nach Parsch LB und Bergheim überliefert. Ab 1944 wurde einer der Triebwagen als Zugfahrzeug für den „Milchzug“ Salzburg Itzling – St.Leonhard und zurück eingesetzt. Dabei wurde der Milchwagen G 461 (ex BC 109/Grazer WF 1886) vom „Stadtbahner“ geschleppt und stellte damit die wichtige Milchversorgung der städtischen Bevölkerung in dieser schwierigen Zeit sicher.
Am 11.11.1944 wurden bei einem Bombenangriff auf die Lokalbahnremise die Triebwagen MC 22 und 23 schwer beschädigt. Während kriegsbedingter Streckenunterbrechungen pendelte der verbliebene MC 21 im Personenverkehr zwischen Salzburg Nonntal und St. Leonhard.
Nach dem Neubeginn 1945 diente der MC 21 vorwiegend als Arbeitstriebwagen. Die beiden beschädigten Fahrzeuge MC 22 und 23 blieben abgestellt und wurden letztlich verschrottet. 1947 wurde die Salzburger Lokalbahn Teil der Städtischen Verkehrsbetriebe Salzburg (SVB) und der MC 21 wurde 1948 mit der Schleifeinrichtung des MC 23 zum Schienenschleif- und Arbeitstriebwagen M 41 umgebaut. Als solcher diente er auch als Zugfahrzeug für den Turmwagen D 434. Das Einsatzgebiet des ehemaligen Straßenbahnwagens erweiterte sich mit fortschreitender Elektrifizierung in den Folgejahren erheblich und reichte letztlich von Lamprechtshausen bis Parsch bzw. St. Leonhard. Mit der Einstellung der Südlinie nach Parsch bzw. St. Leonhard im Jahr 1953 wurde das Einzelstück überflüssig und im April 1954 ausgemustert.
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